Dienstag, 22. April 2008

Station 5: Liverpool

Liverpool, Heimat der Beatles, einst wichtigster Hafen für den Sklavenhandel in Europa, dreckige Industriemetropole, Armenhaus Englands und heute ... Kulturhauptstadt Europas! Und auch sonst hat Liverpool sich seines alten Images schon fast entledigt. Das Stadtzentrum ist sauber und weitläufig. Es gibt viele coole, interessante und unabhängige Läden, Bars und Clubs. Das Albert Dock wurde komplett renoviert und zu einem hübschen Dock mit Cafés und Geschäften umgebaut und dient heute als Vorlage für viele andere Städte am Wasser, die ihre Docklands in das 21. Jahrhundert katapultieren wollen. Und eine monströse Großbaustelle lässt schon ahnen, dass der Fortschritt in dieser Stadt noch lange nicht beendet ist.


Trotzdem war mein erster Eindruck von Liverpool geprägt von leerstehenden Häusern, deren Fenster mit Pappmaché ausgekleidet sind, das - in dem Versuch es attraktiver zu gestalten - mit Graffiti besprüht wurde. Nachdem wir mit dem Bus am Busbahnhof angekommen waren, mussten wir einige Zeit lang auf unseren Gastgeber, Dan, warten. Als wir ihn getroffen hatten, sind wir mit ihm zusammen zu seiner Wohnung gelaufen und haben es uns erst einmal gemütlich gemacht: mit einer leckeren Tasse Tee und ein paar Schokocroissants. Nachdem Dan einkaufen war, damit er uns am Abend lecker bekochen konnte, sind wir mit ihm zusammen auf eine erste Tour in die Stadt gegangen. Nach einem Zwischenstop im Pub waren wir am Wasser und er hat uns so einiges über seine Geburtstadt erzählen können. Abends hat er dann ein leckeres Risotto gekocht und wir haben lange nett zusammengesessen, bevor Christian und ich es uns auf der Couch gemütlich gemacht haben.
Dan musste am nächsten Morgen früh raus und zur Arbeit. Wir sind ein bisschen länger liegengeblieben und dann in Richtung Stadt aufgebrochen. Das Wetter war traumhaft, aber es wehte eine kühle Brise vom Meer her. Wir haben uns die zwei riesigen Kirchen angesehen: die moderne und interessante katholische Kirche, die sehr imposant ist und durch die Architektur und die Inneneinrichtung beeindruckt und die enorme anglikanische Kirche, die Innen ganz weitläufig gestaltet und dadurch auch sehr ungewöhnlich ist. In der zweiten Kirche haben wir dann ein Stück Kuchen gegessen und einen Kaffee getrunken, bevor es weiter ins Stadtzentrum ging.

Wir sind einige Zeit durch die Gegend gebummelt, bevor wir uns um eins auf eine Fährenrundfahrt auf der Mersey gemacht haben. Man oh man, war das kalt! Gefolgt wurde das ganze von noch mehr Sightseeing (unter anderem haben wir den Beatles-Laden, die Stadthalle und ein ganz ausgeflipptes Einkaufszentrum angeguckt) und einer kleinen Shopping-Tour während der Christian sich endlich seine lange gewünschten Converses gekauft hat. Nach einem kleinen Café-Stop sind wir dann wieder zu Dan in die Wohnung zurück, haben eine Fertigpizza gegessen und den Abend vertrödelt; uns noch nett mit Dan unterhalten, das Internet besucht, gelesen, etc.


Am nächsten Morgen sind wir dann um viertel vor acht aus dem Haus, um unseren Bus nach London zu erwischen. Dort sind wir dann auch nach 5-stündiger Fahrt angekommen. Und so waren wir auch schon am Ende unserer sehr ereignisreichen, interessanten und wunderschönen Tour angekommen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.