Spanische Fiesta auf einem Schiff

Olé! Am Freitag war ich gemeinsam mit Bea auf unserer ersten richtig echten Party in London: einer spanischen Boot-Party auf der Themse. Gefunden haben wir das ganze über die "London"-Gruppe auf Couchsurfing.com. Dort hat Rahul das Ganze gepostet und gefragt, wer mitgehen möchte. In der letzten Woche hatte ich herausgefunden, dass man die ganze Nacht hindurch mit dem Zug nach Gatwick fahren kann und es von dort mit dem Taxi nach Reigate "nur" 10 Pfund kostet. Daraufhin haben Bea und ich also beschlossen, uns in das Londoner Nachtleben zu stürzen.

Um zehn haben wir alle uns an der "Temple"-Tubestation getroffen. Wir alle, das waren etwa 15-20 Leute, aus der ganzen Welt: Frankreich, Maleysien, Italien, Serbien, Brasilien, Argentinien, ... Dann sind wir gemeinsam zum Schiff gezogen. Anfangs war es eigentlich noch ziemlich leer, aber wir haben den ganzen untersten Raum ausgefüllt. Es war unheimlich nett mit einer Gruppe unterwegs zu sein, weil man so immer jemanden hatte, an den man sich halten kann und nicht zufällig irgendwelche Leute ansprechen muss. Außerdem war es cool, weil wir sofort angefangen haben zu tanzen und es kein ewiges Rumstehen und Warmwerden gab.
Wir haben "Salsa" getanzt (" weil ich nicht wirklich Salsa tanzen kann), viele witzige Fotos gemacht (eine Auswahl findet ihr hier und in meinem Flickr-Fotoalbum) und ich habe von Davide einen Hut geschenkt bekommen (der gelbe). Der ist mir dann leider im Getummel des Abends auch gleich wieder verloren gegangen ;o) Es war toll. Der einzige Wehmutstropfen für mich war, dass das Schiff manchmal total stark geschaukelt hat und mir das ziemlich auf den Magen gegangen ist (keine Sorge, es ist nichts passiert, aber trotzdem). Gegen 2 haben Bea und ich uns dann verabschiedet. Zum einen, weil zu diesem Zeitpunkt viele schon sehr betrunken waren und zum anderen, weil wir ja auch noch eine einstündige Heimreise vor uns hatten... Gegen halb vier sind wir dann erschöpft aber glücklich ins Bett gesunken.

Janina Zimmermann - Fitness Star!

Es ist kaum zu glauben aber wahr: Klein Janina hat sich tatsaechlich dazu durchringen koennen etwas fuer ihre Fitness zu tun! Seit Montag bin ich stolzes Mitglied in Courtney's Gym und war sogar schon einmal zum "trainieren" da. Gestern Abend habe ich beim Body Jam mitgemacht. Das ist eine Klasse mit einer viel zu vitalen trainerin, bei der man durch Tanzen fit werden soll. Und ich glaube es gerne. Nach 45 Minuten war ich total geschafft - vom Tempo und von der (etwas laecherlichen) Choreograophie. Zum Glueck kennt mich hier ja keiner. Ich kann mich also ohne Bedenken gruendlichen blamieren ;o) Und hey! Es hat wirklich Spass gemacht. Ich freue mich schon auf naechsten Mittwoch!

Athlete im Roundhouse

Am Samstag war ich in London auf einem Konzert. Für mich war es eine Premiere - in zweierlei Hinsicht: Erstens hatte ich Athlete, eine hervorragenden Indie-Band aus London noch nicht live gesehen und außerdem war es das erste Mal, dass ich alleine auf einem Konzert war. Ich weiß... die Zeit in England lässt mih so langsam etwas komisch werden! Es gibt aber eine einfache Begründung für diesen merkwürdigen Umstand. Nämlich die, dass ich dieses Konzert umbedingt sehen wollte und niemanden gefunden habe, der mit mir gehen will. Leider habe ich bisher hier noch niemanden kennngelent, der meinen Musikgeschmack teilt...
Ich habe es aber keine Minute bereut, dass ich alleine zu dem hingegangen gegangen bin (naja, so ein zwei Minütchen der Einsamkeit waren da vielleicht schon). Das Konzert war nämlich unglaublich gut! Als Vorgruppe hat "Boy Kill Boy" gespielt. Sie haben mir in dem Moment ziemlich gut gefallen, im Nachhinein haben sie aber mit keinerm ihrer Lieder einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Dann kamen die fünf sympathischen Jungs von Athlete auf die Bühne und haben mich für fast anderthalb Stunden verzaubert. Hinter ihnen waren vier schmale, hohe Lichtfenster angebracht, die zu den Liedern die jeweils passende Stimmung durch ganz verschiedene Effekte geliefert haben. Gebraucht hätte man das nicht. Die Songs waren live großartig und sind sehr gut angekommen. Mit dem neuen Album hat die Band einige neue elektronische Elemente eingeführt, die unglaublich gut zu ihrer Musik passen. Und auch die teils kritischen, teils einfach schönen und klugen Texte haben mich überzeugt!
Wenn ihr also die Chance bekommen solltet Athlete in eurer Nähe live zu sehen, so lasst sie euch nicht entgehen!

Regentage

Obwohl es heute schon wieder recht schön ist, muss ich euch eingestehen, dass an den Vorurteilen über das englische Wetter wohl doch etwas dran ist. Letzte Woche hat es viel geregnet und Montag und Dienstag waren wirklich eklig. Gestern bin ich mit dem Zug nach Brighton gefahren um mich mit Leo zu treffen und habe aus dem Fenster schon viele kleine, reißende Bäche gesehen, die dabei waren über die Ufer zu treten. Als ich dann abends wieder nach Hause fahren wollte, habe ich über anderthalb Stunden gebraucht, weil unser Zug wegen Überschwemmung der Gleise nur im Schneckentempo gefahren ist.
Gerade stört es mich aber gar nicht so, dass es so viel regnet. So kann ich immerhin mit gutem Gewissen zu Hause bleiben und es mir mit einer dampfeden Tasse Tee gemütlich machen!

Mein Laden an der Ecke

Ich freue mich total. Seit heute Morgen habe ich meinen eigenen Laden an der Ecke. Seit heute nämlich kenne ich den Verkäufer beim Namen und er weiß auch wie ich heiße. Ich finde das toll. Ich habe mir schon immer gewünscht, ein Stammcafé zu haben, in dem ich beim Namen genannt werde. Aber ein kleiner, süßer Tante-Emma-Laden ist für den Anfang doch auch nicht schlecht!
Wahrscheinlich gefällt mir die Idee so, weil es bedeutet, dass ich irgendwo hingehöre, weil man immerhin weiß, wie ich heiße. Das passiert in der heutigen Gesellschaft einfach nicht mehr so oft. Wie ich das geschafft habe? Ehrlich gesagt ist das Ganze meiner Schusseligkeit zu verdanken: Ich habe gestern in London (beim Spieleabend mit Domi, Martin und Käthy) mein letztes Bargeld ausgegeben und stand heute Morgen ohne einen Cent da, als mir eingefallen ist, dass ich ja irgendwie meinen Fahrschein für den Bus bezahlen muss (es hat nämlich so geregnet, dass mir nicht wirklich nach Fahrradfahren war). Also bin ich in den Laden und der nette Ash hat mich Kaugummis mit Karte bezahlen lassen, zehn Pfund mehr von meiner Karte abgebucht und mir diese dann in Bar gegeben. Glück muss man haben - und einen eigenen Laden an der Ecke!

FREE HUGS!!!

Als wir dann samstags irgendwann genug von Camden hatten, sind wir durch die Stadt geschlendert und irgendwann auf dem Trafalgar Square gelandet. Dort erwartete uns etwas ziemlich ungewöhnliches:


Es fing schon etwa zwei Blocks weiter an. Mitten auf dem Bürgersteig standen ein junger Mann und eine junge Frau mit einem Plakat "FREE HUGS". Ich hatte von diesen Aktionen schon mal in der Zeitung gelesen, dachte aber nicht, dass man den Anhängern dieser Bewegung tatsächlich in freier Wildbahn begegnen würde. Nachdem wir uns also unsere ersten kostenlosen Umarmungen abgeholt hatten, sind wir - nichtsahnend - weiter in Richtung Platz um dort gefühlten 50 weiteren Menschen mit ihren "FREE HUGS" Plakaten zu begegnen.
Es war unglaublich! Menschen mit Turban, alt und jung, jeglicher Hautfarbe und aus den verschiedensten Ländern hatten sich hier mitten in London versammelt um ihre Mitmenschen zu umarmen. Als wir einige gefragt haben, warum sie das denn machen, haben sie geantwortet, dass es nur darum geht, anderen ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern. Gelungen ist ihnen das definitiv! Ich hatte abends wirklich Muskelkater in meinen Wangen, weil wir so viel am Kichern waren (vor allen Dingen als es darum ging, welcher der jungen Männer denn am populärsten war).


Also Leute! Tragt diese Idee in die Welt und wer weiß... vielleicht stehen demnächst auch in Tübingen oder Wiesbaden ein paar nette Menschen mit "FREE HUGS"-Schildern.

7 Mädels in London

Am Samstag Morgen haben wir (ganz viele internationale Mädels - naja, 7) uns in London getroffen, um gemeinsam nach Camden zu fahren. Wir sind bestimmt drei Stunden über die Märkte und durch die kleinen Straßen geschlendert (insofern das bei dem - doch recht großen - Andrang noch schlendern genannt werden kann) und ich habe mich Hals über Kopf in dieses tolle Viertel mit seiner alternativen und vom Punk und Indie Rock angehauchten Atmosphäre verliebt. Wenn ich irgendwo in London wohnen und arbeiten wollte, dann wäre das meine erste Wahl! Es gibt eine Menge cooler Klamotten zu kaufen, tausende von exotischen Imbissen, Cd- und Buchläden und noch vieles, vieles mehr.
Ich habe mir eine total coole "Lederjacke" gekauft und bin jetzt bestens ausgestattet für laue Frühlings- un Sommernächte - so sie denn kommen mögen ;o) Wir hatten viel Spaß gemeinsam und ich freue mich schon auf den nächsten Ausflug!

Scheiss Buerokratie!!!

Oh man! Eins kann ich euch sagen: was die Buerokratie angeht, so sind die englischen Behoerden keinen Deut besser, als die Deutschen!

Zwischen Deutschland und England gibt es ein Double-Tax-Abkommen, was bedeutet, dass ich in England keine Steuern zahlen muss, weil ich mein Geld ja schon in Deutschland versteuere. Um das den englischen behoerden mitzuteielen, musste ich drei (seitenlange und undurchsichtige) Formulare ausfuellen und einen Brief mit Ausschnitten aus dem Abkommen vorlegen. Als ich im Oktober dann meine erste Lohnabrechnung bekommen habe, hatte ich - wunder ueber wunder - doch Steuern bezahlt. Also folgten weitere Briefe mit dem Ergebnis, dass ich im Dezember die bis dahin bezahlten Steuern zurueck bekommen habe. Jetzt musste ich aber zum Jahresabschluss ein neues Formular ausfuellen... Und heute hatte ich jetzt einen Brief, in dem mir mitgeteilt wird, dass ich alle Einnahmen ueber £427 versteuern muss. Sind die eigentlich so doof, wie sie tun? Und ob es wohl hilfreich ist, dass mein Zustaendiger bearbeiter in Schottland sitzt?

In Deutschland ist das ganze aber bekanntlich leider auch nicht besser! Dort aergere ich mich gerade mit meiner Uni, weil ich mich beurlauben lassen moechte. Das geht aber nur mit einem Schrieb von meiner fakultaet in dem bestaetigt wird, das das Praktikum hier studienbezogen ist. Wer schon einmal mit der neuphilol,ogischen Fakultaet zu tun hatte, wird wissen, wie schwierig es ist, den richtigen Ansprechpartner zu finden und von ihm das gewuenschte Papier zu bekommen. Jetzt ratet mal, wie viel schwieriger das ganze per E-Mail ist...

Scheiss Zivilisation! ich will meine ganz eigene kleine Insel!

StudiVZ Ade!

Seit gestern hat das StudiVZ neue allgemeine Geschäftsbedingungen und nur wer diesen zustimmt darf noch Mitglied in diesem "exklusiven Club" bleiben. Ich persönlich habe mich dafür entschieden, mir das nicht anzutun. Ich möchte keine personalisierte Werbung bekommen. Aus diesem Grund benutze ich ja auch keine Payback-Karten, etc. Natürlich kann man jetzt sagen, dass ich übertreibe und dass es meine Daten doch ohnehin schon überall im Internet gibt (hier zum Beispiel). Aber ich bin der Meinung, dass man sich seine Rechte nicht so einfah einschränken lassen sollteUnd mein Datenschutz ist mir wichtig!
Ich bin schon etwas wehmütig - das StudiVZ war für mich wirklich hilfreich. Aber ich habe eine neue Community gefunden. Eine, die sämtliche Einnahmen spendet (die Mitglieder entscheiden, an wen das Geld geht) und staatlich anerkannt ist. So könnn sie die Sicherung meiner Daten garantieren. Ich halte das für eine gute Alternative und finde, dass ihr alle mit mir gemeinsam zu Kaioo.de wechseln solltet. Dann würden die lieben StudiVZ-Macher auch schon bald merken, dass sie ohne uns gar kein Geld verdienen können und sich die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen (doch dann ist es zu spät, zu spät, ...). Ich finde, wir sollten uns das nicht gefallen lassen!

Wieder da!

Hallo ihr Lieben,

ich habe euch während meines Aufenthaltes in der Heimat ja schmählich vernachlässigt. Das tut mir natürlich Leid, aber die Zeit, die ich zu Hause und in Stuttgart verbracht habe, war einfach zu kostbar!
Jetzt bin ich also zurück und nehme auch ganz zuverlässig mein Gebloge wieder auf. Dabei möchte ich euch zu allererst noch ein wundervolles, erfülltes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr wünschen! Ich hoffe, es geht euch allen gut!
Mir geht es gerade so lala... Ich bin vor einer Stunde wieder in meiner Wohnung angekommen und fühle mich ganz komisch. Ich muss gleich noch in die Schule und habe gar keine Lust. Am liebsten würde ich mich in einen Flieger zurück nach Hause setzen. Heimweh nennt man das wohl.