Mittwoch, 30. April 2008

Kleines Motivationstief

*Gähn* Ich bin so was von müde! Ich glaube, die fiese Frühjahrsmüdigket hat mich erwischt - gemein! Ich habe überhaupt keine Lust, irgendetwas zu tun und würde meine Tage am liebsten im Bett verbringen. Da ist es aber auch blöd: leer und kalt und ein gutes Buch habe ich auch nicht mehr (irgendwelche Tipps?).
Also raffe ich mich doch auf, um meinen Unterricht vernünftig vorzubereiten. Morgen gibt es zum Beispiel ein Quiz: Wie deutsch bist Du? Und außerdem möchte ich diese derzeitige Laune möglichste schnell überwinden. Immerhin habe ich nur noch vier Wochen, bevor es wieder nach Hause geht. Ich werde wohl morgen früh kalt duschen müssen!

Dienstag, 29. April 2008

Überraschender Besuch zu Hause

Alle die sich darüber gewundert haben, was ich denn so am Wochenende getreiben haben, sollen hiermit beruhigt werden: Ich war in Stuttgart bei meinem Schatz. Vollkommen spontan - und es war die Reise wert! Ich hatte ein wunderschönes Wochenende und wir haben eine tolle Zeit miteinander verbracht: Inklusive Sonnenbrand, Volksfestbesuch und Trefen mit Simpson und Flo. Gerade bin ich in einer ganz neuen Stimmung: Ich freue mich riesig auf zu Hause und zähle schon die Tage (was nicht heißen soll, dass ich meine restliche Zeit hier icht genieße - Jetzt erst Recht!).

Ein Sonntag an der Küste

Es ist mittlerweile schon eine Weile her, aber ich bin einfach nicht früher dazu gekommen, über letzte Woche Sonntag zu schreiben.
Obwohl der Wetterbericht nicht gerade traumhaftes Wetter in Aussicht stellte, sind David un ich gemeinsam an die Küste in Kent und Sussex gefahren. Auf dem Weg hat er mir Dungeness und den Romney Marsh gezeigt - manchmal ist so ein Auto schon ein Segen.
Gegen Mittag sind wir dann in Rye abgekommen - bei strahlendem Sonnenschein. Es war tatsächlich so warm dass wir den ganzen Tag lang in T-Shirts durch die Gegend gelaufen sind. Zuerst haben wir in einem Pub lecker und reichlich zu Mittag gegessen: Für mich gab es Bangers und Mash (na, wer weiß, was das ist?). Dann sind wir durch die Straßen gezogen, haben uns das Stadttor, die Kirche und eine alten Turm angesehen. Nach einem Orangensaft (Bier für David) in Ryes berühmtesten (und teuersten) Hotel, dem "Mermaid Inn", das aus dem 15. Jahrhundert stamt, sind wir noch einWeilchen am Fluß entlang gelaufen.




Dann ging es zurück zum Auto und auf nach Hastings. Old Hastings war eigentlich ganz hübsch und die Schiffe, die am Strand lagen sahen sehr malerisch aus, aber insgesamt machte das Städtchen auf mich eher einen schmuddeligen Eindruck. Ich war also nicht sonderlich traurig, als wir uns auf den Heimweg gemacht haben. Unterwegs haben wir zahlreiche Oast-Häuser gesehen. Eine kentische Besonderheit; die Häuser werden genutzt, um den hier angebauten Hopfen zu trocknen; Sie sind rund uns haben ein spitzes Dach, auf dessen Ende eine Art kleine Zipfelmütze sitzt; Duch diese kommt der Wind in das Haus hinein und so gbt es immer bewegte Luft, um das trocknen zu beschleunigen. Echt witzig!
Gegen Abend war ich dann wieder zu Hause und richtig müde, so dass ich gleich in mein Bett gefallen bin.

Dienstag, 22. April 2008

Ein Samstag im Museum

Samstag war ein eher regnerischer Tag. Ich hatte beschlossen, dass ich unbedingt etwas tun muss, um auf andere Gedanken zu kommen und bin gegen Mittag ins Somerset House gegangen, um mir die vielgelobte Courtauld Ausstellung anzusehen. Ich war fast fünf Stunden lang dort; habe mir viel Zeit genommen, um mir die beeindruckenden Bilder anzusehen und eine kleine Pause in dem Café der Gallerie gemacht, um eine Suppe zu essen.



Das schöne an Museen ist ja, dass es dort so ruhig ist. Niemand spricht dich an und du kannst einfach nur deinen Gedanken nachhängen. Genau das habe ich also gemacht.
Ich war stundenlang in der Abteilung mit den Impressionisten und den Post-Impressionisten und habe Bilder von Cézanne, van Gough, Renoir, Gauguin und Monet gesehen. Es war wunderschön. Ich habe es tatsächlich geschafft meinen Kopf frei zu kommen und habe mich viel besser gefühlt, als ich wieder nach Hause gefahren bin.

Station 5: Liverpool

Liverpool, Heimat der Beatles, einst wichtigster Hafen für den Sklavenhandel in Europa, dreckige Industriemetropole, Armenhaus Englands und heute ... Kulturhauptstadt Europas! Und auch sonst hat Liverpool sich seines alten Images schon fast entledigt. Das Stadtzentrum ist sauber und weitläufig. Es gibt viele coole, interessante und unabhängige Läden, Bars und Clubs. Das Albert Dock wurde komplett renoviert und zu einem hübschen Dock mit Cafés und Geschäften umgebaut und dient heute als Vorlage für viele andere Städte am Wasser, die ihre Docklands in das 21. Jahrhundert katapultieren wollen. Und eine monströse Großbaustelle lässt schon ahnen, dass der Fortschritt in dieser Stadt noch lange nicht beendet ist.


Trotzdem war mein erster Eindruck von Liverpool geprägt von leerstehenden Häusern, deren Fenster mit Pappmaché ausgekleidet sind, das - in dem Versuch es attraktiver zu gestalten - mit Graffiti besprüht wurde. Nachdem wir mit dem Bus am Busbahnhof angekommen waren, mussten wir einige Zeit lang auf unseren Gastgeber, Dan, warten. Als wir ihn getroffen hatten, sind wir mit ihm zusammen zu seiner Wohnung gelaufen und haben es uns erst einmal gemütlich gemacht: mit einer leckeren Tasse Tee und ein paar Schokocroissants. Nachdem Dan einkaufen war, damit er uns am Abend lecker bekochen konnte, sind wir mit ihm zusammen auf eine erste Tour in die Stadt gegangen. Nach einem Zwischenstop im Pub waren wir am Wasser und er hat uns so einiges über seine Geburtstadt erzählen können. Abends hat er dann ein leckeres Risotto gekocht und wir haben lange nett zusammengesessen, bevor Christian und ich es uns auf der Couch gemütlich gemacht haben.
Dan musste am nächsten Morgen früh raus und zur Arbeit. Wir sind ein bisschen länger liegengeblieben und dann in Richtung Stadt aufgebrochen. Das Wetter war traumhaft, aber es wehte eine kühle Brise vom Meer her. Wir haben uns die zwei riesigen Kirchen angesehen: die moderne und interessante katholische Kirche, die sehr imposant ist und durch die Architektur und die Inneneinrichtung beeindruckt und die enorme anglikanische Kirche, die Innen ganz weitläufig gestaltet und dadurch auch sehr ungewöhnlich ist. In der zweiten Kirche haben wir dann ein Stück Kuchen gegessen und einen Kaffee getrunken, bevor es weiter ins Stadtzentrum ging.

Wir sind einige Zeit durch die Gegend gebummelt, bevor wir uns um eins auf eine Fährenrundfahrt auf der Mersey gemacht haben. Man oh man, war das kalt! Gefolgt wurde das ganze von noch mehr Sightseeing (unter anderem haben wir den Beatles-Laden, die Stadthalle und ein ganz ausgeflipptes Einkaufszentrum angeguckt) und einer kleinen Shopping-Tour während der Christian sich endlich seine lange gewünschten Converses gekauft hat. Nach einem kleinen Café-Stop sind wir dann wieder zu Dan in die Wohnung zurück, haben eine Fertigpizza gegessen und den Abend vertrödelt; uns noch nett mit Dan unterhalten, das Internet besucht, gelesen, etc.


Am nächsten Morgen sind wir dann um viertel vor acht aus dem Haus, um unseren Bus nach London zu erwischen. Dort sind wir dann auch nach 5-stündiger Fahrt angekommen. Und so waren wir auch schon am Ende unserer sehr ereignisreichen, interessanten und wunderschönen Tour angekommen.

Montag, 21. April 2008

Station 4: Manchester

Mittlerweile war es also schon Freitag, wir waren seit vier Tagen unterwegs und sind an diesem Vormittag mit dem Bus nach Manchester gefahren. Überrascht hat mich dabei am meisten die Landschaft abseits des "Motoways". Wir sind am Rand des Peak Districts entlang gefahren und haben die weiten, kargen Hügel mit vielen Büschen, niedrigen Mäuerchen, Schafen und Kühen bewundern können. Das hat mir wirklich gut gefallen und war ziemlich unerwartet.
In Manchester angekommen, haben wir unsere Taschen geschultert und uns auf den Weg zum "Belfry" gemacht, dem Haus, in dem Rob, unser Gastgeber für die nächsten zwei Nächte, wohnt. Übrigens hat mir unser Trip wieder einmal bestätigt, wie klein doch die Welt ist: Ela und Tanya (siehe Station 2) haben nämlich bis vor einem halben Jahr in Robs Haus gewohnt. Dort angekommen war ich zuerst einmal ziemlich skeptisch. Alles wirkte etwas schmuddelig und Rob ist war sehr interessanter Typ: sehr ruhig, irgendwie fast schüchtern oder scheu; er sprach auch so leise, dass ich anfangs Schwierigkeiten hatte, ihn zu verstehen. Es sollte sich aber heraustellen, dass er ein unheimlich netter Kerl ist. Er hat uns einfach einen Schlüssel für sein Haus gegeben, weil er noch nicht wusste, ob er zu Hause sein würde. So waren wir also ganz unabhängig.
Und unabhängig wie wir waren, sind wir in die Innenstadt gefahren, um in einem Pub nett etwas zu essen. Anschließend sind wir zum Konzert der Shout out Louds in der Ruby Lounge gegangen. Als Vorband traten eine Band aus Manchester, the Answering Machine und the Brunettes aus Neuseeland auf. Während mir die erste Band wirklich gut gefallen hat, mit ihren netten Indie-Songs, waren mir the Brunettes ziemlich unsympathisch. Ihre Lieder wirkten auf mich gekünstelt, so als sei Musik besser, je mehr Instrumente und Effekte man benutzt. So hatten sie denn 6 Musiker mit gefühlten 30 verschiedenen Instrumenten auf der Bühne. Ich kann mir vorstellen, dass sich das ganze mit der richtigen Aufnahmetechnik vielleicht gut anhört. Live war es aber einfach zu viel und ziemlich zusammengeschustert. Der großartige Auftritt der Shout out Louds hat dann aber glücklicherweise für die halbe Stunde mit dieser Vorband entschädigt. Die Melodien waren mitreißend und die Stimmung in dem kleinen Club war toll. Nach einem super Konzert sind wir dann zurück in die Wohnung gefahren und haben mit Rob und zwei seiner Freunde eine Tasse Tee vor dem Schlafengehen getrunken.
Am nächsten Morgen haben wir uns in der Stadt - nach einigem Suchen - in einem sympathischen Café zum frühstücken niedergelassen. Ich hatte eine Riesenportion Müsli und Christian musste mir helfen, weil ich es alleine nicht ganz essen konnten. Anschließend sind wir durch das Northern Quarter mit seinen reizvollen Thriftstores, Klamotten- und Plattenladen geschlendert. Ich habe mir ein süßes Kleid für 3 Pfund gekauft und dann waren wir für eine gefühlte Stunde in dem wohl coolsten Plattenladen der Welt. Statt CDs in den Regalen, gab es nur Blätter, mir Titeln und Interpreten, was natürlich unheimlich viel Platz spart. Wir haben stundenlang gekramt. Schließlich hat Christian zwei CDs von Badly Drawn Boy und ich das, noch in meiner Sammlung fehlende, Album "Tourist" von Athlete gekauft. Ich war für einen Moment sehr von der Idee fasziniert, eine Überaschungstüte mit 20 Alben für 2 Pfund zu kaufen, aber leider (oder eher zum Glück, wenn ich daran denke, dass das alles eines Tages mal zurück nach Deutschland muss) gab es keine mehr.
Gegen zwei haben wir uns dann in die Straßenbahn gesetzt und sind nach Bury gefahren. Dort sind wir ins Stadion gegangen und haben uns ein Spiel des FC United of Manchester angesehen [Darauf will ich jetzt auch gar nicht näher eingehen. Das schreibt Christian ja vielleicht noch irgendwann].


Nach dem Spiel sind wir dann zurück nach Manchester gefahren und an den Kanälen entlang spazieren gegangen. Das war wunderschön! Überhaupt hat mir diese ehemalige Industriestadt sehr gut gefallen. Irgendwie ist die Atmosphäre dort toll.




Abends haben wir nur noch einen Tee mit Rob getrunken, bevor wir auf unser Nachtlager gesunken sind. Und am nächsten Morgen blieb dann nur noch mit Rob in einem kleinen Café ein echtes englisches Frühstück zu essen, bevor wir uns auch schon auf den Weg zu unserer letzten Station gemacht haben: Liverpool!

Station 3: Leeds

In Leeds angekommen, haben wir uns überlegt, ob wir unsere Taschen wieder einschließen, damit wir sie nicht den ganzen Tag durch die Stadt tragen müssen. Doch am Busbahnhof sollte uns eine Überraschung erwarten. Als wir vor den Schließfächern standen, sprach uns ein junger Mann an: "Are you Janina and Chris?" Und schon hatten wir Steve, unseren Gastgeber für diesen Abend getroffen. Bei leichtem Regen sind wir dann zuerst mal zu ihm nach Hause gegangen, um unsere Sachen abzuladen. Nach einer netten Tasse Kaffee sind wir dann zu dritt an einem hübschen Kanal entlang in die Stadt gelaufen. Auf den ersten Blick hat mir Leeds nicht so gut gefallen: Es gibt unglaublich viele neue, hohe Wohnblöcke, die scheinbar zu einem großen Teil leer stehen. Im Stadtzentrum gab es dann aber überraschend viele, wunderschöne viktorianische Gebäude, eine hübsche Markthalle und schöne Einkaufspassagen. Dass im Norden alles billiger sein soll als in London, kann ich aber nicht unbedingt bestätigen. Die Pints sind vielleicht ein bisschen günstiger, aber Kleidung, Essen und so weiter sind genauso teuer.



Nach einem ausgiebigen Stadtrundgang sind wir dann in einem Pub in nettes Curry - übrigens das englische Nationalessen - essen gegangen. Anschließend haben wir überlegt, was wir am Abend machen sollen und da wir alle nicht unbedingt ausgehen wollten, haben wir uns eine schöne Flasche Wein gekauft und uns bei Steve zu Hause vor den Fernseher gesetzt. Wir hatten einen schönen, faulen Abend! Und am tollsten war dann, dass wir in Steves Bett schlafen konnten, weil sein Mitbewohner nicht da war und Steve dessen Bett benutzen durfte.


Am nächsten Morgen musste Steve proben (er ist Musiker, Posaunist) und so sind Christian und ich noch einmal alleine in die Stadt gezogen. Irgendwie wussten wir nicht so genau, was wir noch machen sollen und sind so ziemlich schnell wieder - vor dem regen - zu Steve in die Wohnung zurück geflohen. Dort haben wr uns trocknen lassen und eine Tasse Tee genossen , bevor wir mit dem Taxi zum Busbahnhof gefahren sind, um uns auf den Weg nach Manchester zu machen.

Freitag, 18. April 2008

Station 2: York

Wir waren also im Zug unterwegs, um von Sheffield nach York zu fahren, als eine Kontrolleurin kam, um die Fahrkarten zu überprüfen. Alles kein Problem sollte man meinen, hatte ich doch die Fahrkarten über das Internet vorbestellt und in Sheffield am Bahnhof am Automaten abgeholt. Dumm nur, dass es für jede der zwei Fahrkarten einen Abholcode gab und ich nur einen eingegeben hatte - kleiner Schussel! So hatten wir also ein gültiges Ticket, eine Sitzreservierung und einen Bon, anstelle von zwei Tickets. Man oh man... Ich habe gefühlte zwei Stunden lang in der Tasche gekramt, um den Ausdruck zu finden, der bestätigte, dass ich wirklich zwei Tickets gekauft habe. Die Kontrolleurin war unglaublich freundlich, hat sich wirklich sehr viel Zeit genommen und uns dann wirklich nur mit einem Ticket fahren lassen, als sie den Ausdruck gesehen hat: Glück gehabt!
Nach dieser kleinen Aufregung sind wir dann gut in York angekommen und haben uns mit einer Wegbeschreibung auf die Suche nach der Wohnung von Tanya und Huw gemacht. Es ging direkt ins Stadtzentrum zu einem Haus unmittelbar neben dem Münster. Ich wollte gar nicht glauben, dass wir dort richtig sein könnten. Waren wir aber! Wir haben tatsächlich in einer wunderschönen Wohnung direkt neben dieser riesigen Kirche übernachtet und sind morgens von den Kirchenglocken geweckt worden. So viel Glück muss man erst einmal haben.
Und unsere Glückssträhne sollte sich fortsetzen: Da Tanya und Huw beide arbeiten mussten, hat uns ihre Freundin Ela (auch eine Couchsurferin) in die Wohnung gelassen. Dort angekommen habe ich mich sofort wohl gefühlt. Es gab wunderschöne alte Möbel, viel Krimskrams und tolle Bilder an den Wänden. Wir haben erst einmal einen Tee mit Ela getrunken (ja, Christian hat tatsächlich auch Tee getrunken - er mag ihn sogar immer mehr) und uns gut mit ihr unterhalten. Dann kam Tanya, die ein Meeting schwänzte, auch schon nach Hause und hat uns mit auf eine kleine Stadtführung genommen. Auf ihren Tipp hin sind wir um viertel vor sechs in die Abendandacht in das Münster gegangen. Das war schon sehr beeindruckend. Eine riesige Kirche, mit wunderschönen mittelalterlichen Glasfenstern.



Wieder zurück war Huw inzwischen auch nach Hause gekommen und wir haben ein leckeres vegetarisches Abendessen bekommen. Mit Käse und Kräckern zum Nachtisch - hmmm! Anschließend sind wir auf eine kleine Pub-Tour gegangen. Mit einer Ale-Probe und richtig guten Gesprächen. Es fühlte sich überhaupt nicht so an, als hätten wir die drei gerade erst kennen gelernt, sondern eher so als seien wir gute Freunde, die sich nach langer Zeit endlich wieder sehen. Ein tolles Gefühl!



Am nächsten Morgen sind Christian, Ela und ich dann noch ein bisschen gemeinsam durch die Stadt gebummelt, bevor wir zwei uns wieder auf den Weg gemacht haben. Diesmal mit dem Bus nach Leeds.

Station 1: Sheffield

Dienstag Morgen haben Christian und ich uns also in London getroffen, um mit dem Bus zu unserer ersten Station zu fahren; nach Sheffield. Wir waren ungefähr vier Stunden unterwegs und alles hat sehr gut geklappt. In Sheffield angekommen haben wir am Bahnhof unser Gepäck eingeschlossen und haben uns aufgemacht, die Stadt zu erkunden.
Am Bahnhof gab es einen total schönen Brunnen - oder eher eine Wasserwand - und auch ansonsten hat mir Sheffield auf den ersten Blick ganz gut gefallen. Das Stadtzentrum ist hübsch, auch wenn es nur recht wenige alte Häuser gibt. Beeindruckt hat mich der Wintergarten, ein Glashaus mitten in der Stadt, in dem exotische Planzen und Bäume wachsen. Auch die Town Hall ist sehenswert.




Auf dem Platz vor der Stadthalle gab es einen Eiswagen - eine ziemliche Rarität in England; Ich habe bis jetzt auch noch kein einziges Eiscafé gesehen - und Christian hat mir das erste Eis des Jahres gekauft. Leider hat es mir überhaupt nicht geschmeckt ;) Es war igendwie tierisch süß und ganz künstlich. Christian meinte es schmecke wie Müller-Milch und damit hatte er wirklich Recht. Ich habe also am Ende nur die Waffel gegessen. Aber das erste Eis des Jahres war es trotzdem!
Um fünf haben wir uns dann mit Corinne getroffen. Ich habe sie vor zwei Jahren in Tübingen kennen gelernt, als sie dort ihr Erasmus-Jahr gemacht hat. Seit sie wieder in England zurück war, hatte ich eigentlich keinen Kotakt mehr mit ihr, aber da sie in Sheffield wohnt, dachte ich mir, dass ich die Gelegenheit wahrnehmen sollte und es war ein wirklich nettes Treffen. Wir wollten uns gemütlich in ein Pub setzen, doch da sollte uns eine Überraschung erwarten: Da die zwei lokalen Fußballcubs an diesem Abend ein Derby spielten, hatten alle Pubs geschlossen. Wohl aus Angst vor randalierende Fans. Also musste dann ein Café herhalten.
Um halb acht haben Christian und ich uns dann mit unserem Gastgeber für diese Nacht getroffen. Tom war sehr nett und wir sind erst einmal gemeinsam etwas essen gegangen. Er hat im letzten Jahr eine "Hitchhiking-Competition" von Sheffield nach Litauen organisiet und es war sehr spannend zu hören, was er da so alles erlebt hat. Nach dem Essen hat er uns mit in eine Bar genommen, um den Geburtstag einer Freundin zu feiern. Gegen zwölf sind wir schließlich zu ihm nach Hause gefahren und haben es uns auf zwei Luftmatratzen gemütlich gemacht. Er musste am nächsten Morgen früh raus und wir sind noch ein bisschen länger geblieben.
Gegen neun haben wir uns auf den Weg gemacht und in nettes Café für ein gutes Frühstück gefunden. Dann sind wir noch ein bisschen weiter durch die Stadt gebummelt, bevor wir uns in den Zug nach York gesetzt haben.

Tour in den Norden Englands

Lange schon war es geplant und letzten Dienstag sollte es dann endlich losgehen: Auf eine Tour in den Norden mit Christian! Unterkommen wollten wir bei Couchsurfern, so dass der ganze Spaß uns nur 13 Pfund gekostet hat. Mal gucken, ob es das wert war ;)

Montag, 7. April 2008

Ain't nothin' but ...

The Blues, Baby! Damn right! Sonntag Morgen - oder eher Sonntag Nachmittag - bin ich bei Felipe auf der Matratze aufgewacht und nachdem wir den Nachmittag vor dem Fernseher verbummlt haben, sind wir gemeinsam in die Stadt zu fahren um einig Couchsurfer - unter anderem Rahul und Hayley - in der Stadt zu treffen. Oder genauer: in der legendären Bar "Ain't Nothin' but..."
Dort war ich dann bis halb elf und habe meinen Kater mit ein paar neuen Bier bekämpft ;) Gespielt hat eine unglaublch gute Band, die Gesellschaft war toll - Was mehr will man an einem Sonntag Abend?

Mittwoch, 2. April 2008

Reigate Grammar School


Lange schon wollte ich etwas über meine Schulen schreiben. Immerhin bin ich jetzt schon seit 6 Monaten hier. Das ist wahrlich genug Zeit, um sich einen Eindruck zu verschaffen.
Die Reigate Gramar School ist eine Privatschule und relativ vornehm. Die Schulgebühr beträgt 11000 Pfund pro Kind und Jahr, was an sich ja schon einiges über die Schule aussagt. Für das Geld wird den Schülern aber auch wirklich etwas geboten. Kurse finden hier auch statt, wenn nur ein Schüler an ihnen teilnehmen will. Viel intensiver kann die Betreuung kaum sein.
So kommt es denn auch, dass ich in Klasse 12 und 13 nur jeweils zwei Schüler habe, mit denen ich arbeite. Ich unterrichte sie jeweils allein und kann deshalb viele tolle kreative Sachen mit ihnen machen. So können wir unter anderem ihre Kenntnisse vertiefen und auf Schwächen eingehen, aber ich kann auch ganz viel spannendes zur Landeskunde und Kultur in Deutschland machen. Das Level des gesprochenen Deutschs ist ziemlich gut und es macht überwiegend viel Spaß hier zu unterrichten. In den unteren Klassen sind etwas mehr Schüler (von 25 bis 5) und hier arbeite ich entweder mit Kleingruppen, gehe mit einem anderen Lehrer in den Unterricht, oder habe manchmal auch eins-zu-eins Untericht.

[meine 10. Klasse: Tom, Jamie, Andrew, Peter und Ingram]

Die Atmosphäre an der Schule ist sehr gut - besonders im Kollegium. Jeder kennt sich und ich wurde von Anfang an herzlich mit einbezogen. Das ist ein gutes Gefühl und ich gehe immer gerne in die Schule.
Außerdem gibt es ein unglaublich ausführliches Zusatzprogramm für die Schüler. Von ausgezeichneten Sport- und Musikangeboten bis hin zur Chinesisch-AG ist hier alles vertreten. Auch gibt es zum Beispiel Schulausflüge nach Afrika, in die US und sogar nach Deutschland - juhu. Ich glaube, dass die meisten Schüler gerne hierher kommen.

[Das Schulgebäude von außen]

Dienstag, 1. April 2008

Recht unerwarteter Besuch

Wie man weiß ist London eine ziemliche groß Stadt und ein wichtiges Zentrum der europäischen Wirtschaft. Es verwundert also nicht sondelich, dass viele Menschen hier arbeiten und deshalb wohl auch nicht, dass Lisa, meine "kleine" Nachbarin für die nächsten drei Monate hier ein Praktikum machen wird.
Bekanntlich ist es auch nicht einfach, über das Internet ein Zimmer in London zu finden (ich kann ein Lied davon singen). Und so kommt es, dass ich seit gestern Besuch habe, von einer vollbepackten, erschöpften und etwas genervten Lisa, die heute schon zum ersten Mal arbeiten muss. Ich bin ja mal gespannt, wie lange es dauern wird, bis sie ein Zimmer findet. So lange werde ich nämlich mein Bett mit ihr teilen.

Ein Wochenende in Cambridgeshire

Habe ich schon erzählt, dass ich Caroline und Cathy wieder getroffen habe? Ja, ich denke schon. Als wir uns vor drei Wochen gesehen haben hat Caroline vorgeschlagen, dass wir zu dritt für ein Wochenende in ihr Ferienhaus in die Nähe von Cambidge fahren sollten.
Und das haben wir letztes Wochenende gemacht. Cathy und ich haben uns in King's Cross getroffen (und da Gleis 9 3/4 gesehen - juhu) und sind gemeinsam mit dem Zug nach Huntingdon gefahren. Dort hat Caroline uns abgeholt - voll bepackt mit Tonnen von Essen, Spielen und DVDs. Über schmale, verschlungene - teils einspurige - Landstraßen ging es dann in die Marina, in der das hübsche Blockhaus, mit seiner Terasse auf den See hinaus, lag. Wenn man aus dem Fenster sah, fiel der Blick auf viele kleine Boote , Enten, Gänse, Schwäne und viele wunderschöne Weiden, deren Zweige das Wasser berührten - wunderschön!


Wir haben uns im gemütlichen Haus eingerichtet, ganz viel gequatscht und dann bis in die Nacht hinein "Cluedo" gespielt. Nachdem wir uns am Samstag Morgen endlich aus dem Bett gequält hatten, haben wir einen ganzen Laib Brot an die Enten verfüttert, bevor wir nach Cambridge gefahren sind, damit ich dieses hübsche Städtchen kennenlernte. Leider war das Wetter nicht gerade überragend und so war der Aufenthalt geprägt von Suppe bei "Pret-A-Manger" und Tee im Pub. Aber ich habe einen guten Eindruck von dieser beschaulichen Uni-Stadt bekommen und außerdem sogar Stocherkähne gesehen.



Wieder zurück in Buckden sind wir ins Fitnessstudio gepilgert, nur damit Caroline und ich uns für die faule Alternative - Schwimmbad, Sauna und Whirlpool - entscheiden konnten. Cathy war ganz fleissig und ist ert später wieder zu uns gestoßen. Zurück im Haus haben wir uns dann noch einige heiße Partien "Cluedo" geliefert, bevor es gegen halb zwei endlich ins Bett ging.
Am nächsten Morgen wollten wir extra "schon" um zehn aufstehen, um etwas vom Tag zu haben. Das haben wir auch geschafft, aber nur um festzustellen, dass die Zeit umgestellt worden war und uns eine Stude geklaut wurde - wie gemein! Dafür war das Wetter uns aber wohl gesonnen. Es war der este wirkliche Frühlingstag in diesem Jahr und wir nutzten ihn sogleich, um das Kanu uszupacken und ein bisschen in der kleinen Bucht umher zu fahren. Es war traumhaft: die Enten und Schwäne haben uns umkreist und wir waren bestimmt eine Stunde sicher auf dem Wasser. Viel zu ereignislos dachte sich Klein-Janina und beschloss beim Aussteigen etwas für Afregung zu sorgen. Und wie sollte das besser gehen, als wenn das Kanu kentert und man eine kleine Wasserlandung einlegt? Wenigstens war nur ich es, die im Wasser gelandet ist. Und so klat war es gar nicht ;)


Als ich wieder trocken war sind wir ganz fleissig noch einmal ins Gym, bevor Caroline Cathy und mich zum Bahnhof gefahren hat. Abend um acht war ich wieder zu Hause und bin wie tot ins Bett gefallen. Ich weiß gar nicht, warum ich so erschöpft war? Das muss wohl an der vielen frischen Luft und den Lachkrämpfen gelegen haben...